Die Herbsttagundnachtgleiche liegt hinter uns, langsam werden die Nächte länger, der Nebel zieht aus den Flüsstälern herauf und über die Felder. Jetzt beginnt die Zeit des Rückzugs – die Schwelle zwischen dem Alten und dem Neuen.
In der keltischen Tradition markiert Samhain (Helloween/Allerheiligen) diesen Moment. Es ist kein bloßes Fest der Toten, sondern ein Übergang: das Ende des Jahres und zugleich der Samen für das nächste.
In dieser Zeit wird die Spirale zum zentralen Symbol – sie führt nicht nach außen, sondern nach innen.
Die Spirale als Urform des Lebens
Die Spirale gehört zu den ältesten Formen, die der Mensch kennt. Man findet sie im Gehäuse der Schnecken, in den Windungen der Pflanzenranken und in alten Felsritzungen auf den britischen Inseln. Sie steht für den Fluss des Lebens – ein stetiges Sich-Wenden, Zurückziehen und Wiederentfalten. Genau diese Bewegung spiegelt Samhain wider: das Nach-Innen-Gehen, die Sammlung im Dunkel, aus der neues Leben erwächst.

Samhain – der Weg ins Innere
Zur Zeit von Samhain endet der helle Teil des Jahres. Die Pflanzen sterben ab, Tiere ziehen sich zurück, und der Mensch spürt den Ruf zur Einkehr.
In der Mythologie öffnet sich jetzt der Schleier zwischen den Welten – der sichtbaren und der unsichtbaren. Der Weg der Spirale wird zum Pfad der Seele: hinein in das Dunkle, das Unbewusste, das Vergangene.

Diese Bewegung nach innen ist eine Rückkehr. Sie erlaubt, Altes loszulassen und dem Wandel Raum zu geben. In vielen Kulturen steht die Spirale für diesen Übergang: Sie führt durch Dunkelheit zur Wiedergeburt – nicht als Ende, sondern als notwendiger Teil des Lebenszyklus.
In deinem eigenen Samhain-Ritual kannst du diesen inneren Weg nachzeichnen: etwa durch das Begehen einer kleinen Spirale aus Steinen oder Blättern.
Der Gang ins Zentrum symbolisiert das bewusste Loslassen des Alten. Was darf gehen und dein Leben verlassen. In der Mitte angekommen gib diese Dinge frei.
Der Weg nach Außen schafft nun Platz für neues: Was darf kommen? Lade das Neue in dein Leben ein.
Räucherungen als Begleiter des inneren Weges
Beifuß – Salbei – Lavendel
Eine Räucherung kann dich bei diesem Prozess unterstützen. Der aufsteigende Rauch verbindet Himmel und Erde, Geist und Materie. Die Kräuter geben dir Klarheit, Schutz und helfen dich auf den Weg der Spirale einzulassen.
Meine Räucherbündel in diesem Jahr beinhalten diese Pflanzen:
- Beifuß – begleitet Übergänge, klärt und schützt
- Salbei – reinigt, zentriert und hilft abzugrenzen. Was ist meins? Was kommt von Außen? Was will ich wirklich?
- Lavendel – unterstützt die Innenschau und Rückverbindung mit dem eigenen inneren Frieden. Er hilft, angstfrei in die Dunkelheit zu schauen und die Verbindung zu den Ahnen liebevoll zu spüren.